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Schlüchtern

„Am – oder kurz nach dem – 27. März 1945, dem Dienstag der Karwoche jenes Jahres, war eine Kolonne von mehr als 300 hungernden, in Lumpen gekleideten, zu Tode erschöpften Männern, bewacht und zur Eile angetrieben von SS-Leuten, auf der damaligen Reichsstraße 40 von Frankfurt kommend in Richtung Fulda durch Schlüchtern gezogen.“ (Hartmann, Ein unbekannter Toter in Grab 259?)

„Später, zu Beginn der 1960er Jahre, wurden die sterblichen Überreste von – nach heutigem Wissensstand – 20 Opfern der nur als Todesmarsch angemessen zu beschreibenden Räumung des KZ-Außenlagers in den Adlerwerken durch Umbettungen auf die Kriegsgräberstätte Schlüchtern überführt – allerdings war in vielen Fällen zu dieser Zeit bereits vergessen oder verdrängt worden, unter welchen Umständen die bis heute namentlich nicht bekannten Toten ums Leben gekommen waren.“ (Hartmann, Ein unbekannter Toter in Grab 259?)

„Ohne spezielles Vorwissen war auf der Schlüchterner Kriegsgräberstätte bis 2023 nicht zu erkennen, wo die Opfer des Todesmarsches bestattet sind. Die Sockelsteine auf ihren Gräbern sind bis heute mit den originalen Bronzeplaketten aus den 1960er Jahren versehen, die Aufschriften tragen wie: ‚Ein unbekannter Kriegstoter‘ oder ‚Ein unbekannter russischer Soldat‘. Keine der Aufschriften vermittelt die Information, dass der im Grab bestattete Tote ein KZ-Häftling war, der auf dem Todesmarsch aus den Frankfurter Adlerwerken ermordet wurde. Nicht allein unzureichend, sondern sogar falsch markiert sind zudem die Gräber einer Gruppe von acht Toten, die als ‚unbekannte deutsche Soldaten‘ beigesetzt wurden, nach heutigem Kenntnisstand jedoch in Wirklichkeit ebenfalls Opfer des Todesmarsches waren.“ (Hartmann, Ein unbekannter Toter in Grab 259?)