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Frankfurt

„Die hohen Produktionssollzahlen für die Wehrmacht bei gleichzeitigem Mangel an Arbeitskräften führten dazu, dass die Adlerwerke auf ihrem Werksgelände das KZ Katzbach einrichteten. Es war eine Außenstelle des KZ-Lagerkomplex Natzweiler-Struthof im Elsass. Dem KZ-Außenlager Katzbach wurde der Tarnname ‚Katzbach‘ gegeben. Er nimmt Bezug auf das entschlossene Vorgehen des preußischen Generals Blücher (‚wie Blücher an der Katzbach‘) in der Schlacht an der schlesischen Katzbach 1813. Insgesamt mindestens 1.616 Personen aus über acht Ländern wurden als KZ-Häftlinge nach Frankfurt gebracht.“ (geschichtsort-adlerwerke.de)

„Die KZ-Häftlinge arbeiteten vor allem in der Produktion von Zugkraftwagen, einem Hybridfahrzeug aus Lastkraftwagen und Panzern. Das tägliche Arbeitspensum betrug elf bis zwölf Stunden. Die Arbeit an den Maschinen war kräftezehrend, besonders für die ohnehin ausgezehrten Häftlinge, die unter mangelnder Hygiene litten und durch fehlende Nahrungsmittel sowie die ständige Gewaltausübung der SS zermürbt wurden. Echte oder auch nur vermutete Sabotageversuche wurden mit dem Tode bestraft, ebenso Fluchtversuche. 37 Ausbruchsversuche sind dokumentiert, darunter die gescheiterte Flucht durch Adam Golub und Georgi Lebedenko. Beide wurden aufgegriffen und auf offener Straße erschossen.“ (geschichtsort-adlerwerke.de)

„Die Gewalt der SS-Wachmänner prägte den Alltag im KZ Katzbach. Für kleinste ‚Vergehen‘ wie zerbrochene Essensnäpfe, schmutzige Kleidung oder für zu langsames Arbeiten wurden harte Strafen vollstreckt: Prügel mit Stöcken und Peitschen, aber auch mit Gewehrkolben waren an der Tagesordnung. Anfang März 1945 legten Bombenangriffe die Produktion in den Adlerwerken weitgehend lahm. Über 500 marschunfähige Häftlinge wurden am 16. März 1945 in einen Güterzug gepfercht. Den Zielort Bergen-Belsen erreichten lediglich acht Menschen lebend.“ (geschichtsort-adlerwerke.de)

„Während des relativ kurzen Zeitraums von 215 Tagen, in dem das Lager existierte, kamen dort 528 der hier beschäftigten Häftlinge ums Leben.“ (Coy, Ein beinahe vergessenes Verbrechen)

„Vom 24. März bis zum 29. März 1945 wurden Häftlinge des KZ Katzbach auf einem Gewaltmarsch von Frankfurt nach Hünfeld getrieben. Die erschreckend hohe Zahl von mehr als 70 Toten bei etwa 350 Häftlingen lässt die Bezeichnung als ‚Todesmarsch‘ gerechtfertigt erscheinen.“ (Coy, Ein beinahe vergessenes Verbrechen)

„Es waren KZ-Häftlinge, die meisten von ihnen Polen, die in der Rüstungsproduktion der Frankfurter Adlerwerke eingesetzt gewesen waren. Am 24. März 1945, als Verbände der 3. US-Armee nach ihrem Rheinübergang bei Nierstein rasch auf Frankfurt vorrückten, zwang die Wachmannschaft sie zu einem Räumungsmarsch über Hanau durch das Kinzigtal nach Osten, dessen Ziel das Konzentrationslager Buchenwald war. (Hartmann, Ein unbekannter Toter in Grab 259?)

„Wer zu fliehen versuchte, nicht weitergehen konnte oder auch nur Anzeichen von Schwäche zeigte, wurde von den SS-Leuten durch Genickschüsse getötet. Bis die Gefangenen nach fünf Tagen zu Fuß das 130 Kilometer von Frankfurt entfernte Hünfeld erreichten, von wo sie ein Güterzug nach Buchenwald brachte, wurden auf diese Weise etwa 70 Männer ermordet. Ihre Leichen wurden am Straßenrand zurückgelassen. Meist waren es die Totengräber der benachbarten Ortschaften, die sie als ‚Unbekannte‘ auf Gemeindefriedhöfen begruben oder auch nur an Ort und Stelle verscharrten.“ (Hartmann, Ein unbekannter Toter in Grab 259?)

Drei der Überlebenden:

(Coy, Ein beinahe vergessenes Verbrechen)

„Der Zug bewegte sich auf den großen Straßen, denn bei dem unvorbereiteten Aufbruch wird den ortsunkundigen Führern angesichts der entkräfteten Häftlinge keine andere Wahl möglich gewesen sein, um diese Distanz überwinden zu können. D. h., dass der Zug sich

vorwärts bewegte. Dabei verlief der Zug mitten durch die großen Städte Frankfurt und Fulda, durch die Kleinstädte wie Gelnhausen, Steinau und Schlüchtern sowie mitten durch die zahlreichen Dörfer. Nur Hanau konnte er umgehen.“ (Coy, Ein beinahe vergessenes Verbrechen)